Corciano (PG)
DER NAME
Er kann aus dem lateinischen Eigennamen Curtius (auch Coricius oder Corisius) abgeleitet werden und bedeutet Agrargrund.
Corciano bedeutet aber laut Volksüberlieferung "Cuore di Giano" (Gianos Herz) oder eher "Colle di Giano" (Gianos Hügel). Einer antiken Legende zufolge wurde nämlich Corciano von Coragino, dem mythischen Gefährten Ulysses erbaut. Und der Legende nach findet auch das rot-silberne Schutzschild im Gemeindewappen seinen Ursprung in einem Geschenk des Rolands, Paladin Frankreichs, der sein Schutzschild dem Dorf vermachte, nachdem er den hiesigen Cornaletto beim Duell besiegt hatte.
DIE GESCHICHTE
Das ursprüngliche "Castrum" stammt aus dem Mittelalter und wurde auf einer Anhöhe angesiedelt. Sein Wegesystem war konzentrisch angelegt und wurde von einem zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert erbauten Mauerring geschützt.
Der Gemeindeturm (18. Jhdt.) aus Kalkstein und wieder verwerteten Travertinblöcken überragt an der höchsten Stelle des Dorfes.
Das florierende Städtchen konnte sich in der Renaissance besondere Bauten und wertvolle Kunstwerke leisten.
Der Palazzo del Capitano del Popolo ist ein eleganter Bau aus dem 15. Jahrhundert, einstiger Sitz der Justiz, die im Namen des vorherrschenden Perugia Corciano verwaltete. Der Brunnen mir rundem Grundriss auf der linken Seite der Piazza Coragino ist dem mythischen Gründer Corcianos gewidmet und wurde Ende des 15. Jhdt.s erbaut.
Das Gebäude des aktuellen Stadtamtes, ein Werk aus dem 16. Jhdt., war einst die Residenz der Corgna Herzöge, eine adlige Familie Perugias. Die Decke im heutigen Ratssaal ist mit einem Fresko der Zuccari-Schule aus dem 17.
DAS GERICHT DES DORFES
Das Nudelgericht mit dem battuto ist das klassische Gericht Corcianos: Einer normalen Gemüsesuppe werden ein Schinkenknochen und ein "battuto" (Kleingehacktes) aus Speck, Majoran und Knoblauch hinzugefügt. Zum Schluss, wenn Alles gar ist, kommen hausgemachte kleine rechteckige Nudeln hinzu.